Beiträge von Mark Bakovski

    „Ich denke es fängt gerade erst an und wenn euch auch nur im geringsten etwas an eurer Familie liegt, dann nutzt diese Momente. Niemand weiß ob es die Letzten sein werden.“, sagte er nun und senkte den Kopf. Zu diesem Zeitpunkt wusste er nicht, ob er jemals seine Familie wiedersehen würde. Ob er nochmal ein gemaltes Bild seiner Schwester sehen würde, seinen Bruder oder seinen Großvater den König. Nicht einmal ob Xsalia noch existieren würde wenn er zurückkehrt war sicher.

    Ja, aber nicht weil ich unzufrieden bin. Das Worldbuilding war für mich eine interessante und spaßige Erfahrung, aber ich seh mich nicht so wirklich als Spieler zu diesem Zeitpunkt. Ich werd irgendwann nochmal reinschauen. Vielleicht wenn es eine gewisse Anzahl an Spielern gibt oder ich was Interessantes lese von euch.

    Würde letzteres vorschlagen, da bruno in xsalia eh die Wachen unterstützen gehen würde.

    Ferdinand blickte zurück. Was erwarteten diese Fellträger nun von ihm? Schon zu lange saß er hier nach seiner vermeintlichen Entführung ohne zu wissen was wirklich da draußen in Terrowier geschah. Sie hatten ihn aus dem politischen Spiel genommen, ohne Macht etwas zu bewirken. Niemand interessierte sich für den Adel des „Tieflandes“ oder was sein Fehlen in der Heimat bewirken könnte. Sie hatten viel zu viel dieser kältegetriebenen Lethargie. Ihre Anpassungsfähigkeit an die Zeit und den Aktionismus der Terrowier hatten sie nicht. Dies bestärkte nur seinen Glauben, das nur ein Terrowier die Weitsicht hatte, Tradmoras Zukunft zu gestalten. Natürlich würden auch sie ihre Rolle darin haben, aber das lag noch weit vorraus. Zumindest hoffte er das die Ardrays nun wieder Teil der Welt würden und nicht an ihrem Leben in der Isolation festhalten würden.

    „Wie die letzten Tage mehrfach erwähnt, bin ich ein Gefangener von Tristan. Ich kooperiere, sofern es Tradmora hilft und mich wieder heil zurück nach Xsalia bringt.“, sagte er kurzgefasst von sich aus.

    Er nahm einen Schluck Wasser und antwortete dann:“Ich war auf der Suche nach Antworten. Was mit dem Land ist und welche Gefahren auf uns zu kommen. Der König hatte eine Vision und ich reiste zum Turm um gewappnet zu sein. Scheinbar ist es schlimmer als gedacht und ich weiß noch nicht was zu tun ist, da ich es noch nicht ganz verstanden habe. Die Bewahrerin sagte Dinge aus alter Zeit wären mächtig genug um solche Katastrophen über uns zu bringen. Mehr konnte ich nun nicht mehr erfahren.“ Er verstummte, fast in sich gekehrt.

    „Ich habe früh gelernt mit Verlusten umzugehen. Das mag auf manche kalt wirken, doch es ist besser in solchen Momenten in die Zukunft zu Blicken als zurück. Man wird ihrer Gedenken.“, sagte er milde und nahm dankend das Wasser und das Gebäck an. Er setzte sich auf eines der Kissen und legte seinen Gehstock neben sich.

    „Viel unangenehmer finde ich die Situation in der ich mich gerade befinde. Weit weg von Terrowier und nicht dort wo ich etwas zu tun vermag. Unwissend was mit meiner Familie passiert.“

    Sein Blick änderte sich zusehends als Yuna sich vorstellte. „Ehrenwerte Dame, es freut mich eure Bekanntschaft zu machen.“, verbeugte auch Ferdinand sich.

    „Ja schrecklich, altbekannte Gesichter - schade drum. Doch was hat Euch, werte Dame, in den kalten Norden flüchten lassen? Hat man Euch verfolgt?“, fragte er interessiert. Die Geschehnisse aus dem Turm waren für ihn gerade nebensächlich, da er sich darum eh nicht zu kümmern konnte.

    Mit einem Lauten „Tok!“ ließ Ferdinand seinen Gehstock auf den Boden scheppern. „Ich bin..“, er holte Luft um seinen Worten Nachdruck zu verleihen:“Kronprinz.. Ferdinand Thaddeus Wolpertinger Terromier zu Terrowier. Rechtmäßiger Thronfolger auf meinen Großvater, den König.“ Sein Auge starrte Yuna so sehr an wie es ein Auge konnte. Nach einer kurzen Pause zum Verständnis der scheinbar geringeren Person vor sich antwortete er ihr:“Der Turm ist gefallen. Die Mitglieder des Turmes sind nicht zu retten gewesen. Gegen meinen Willen ließ ich mich hierher bringen. Tristan erklärte mir das Xsalia das selbe wiederfährt, weshalb ich den Wiederstand aufgab um aus den Trümmern des Turmes entkommen. Ich werde also hier verweilen müssen, bis ich befreit und sicher zurück nach Terrowier gebracht wurde. Diplomatisch gesehen wurde ich also vom Clan der Ardrays in gewahrsam genommen, aber ich denke wenn ihr für mein Wohl sorgt, wird dies nur ein kleiner Disput, welchen ich gewillt bin zu schlichten - nach meiner Rückkehr.“ Auch wenn Ferdinand nicht glaubte, dass sie auch nur die Hälfte verstand von dem was er sagte, war damit Alles gesagt.

    Gerade hieß er Ferdinand willkommen und kurz darauf brach Tristan vor ihm zusammen, in die Arme einer Unbekannten. Aus dem Schatten der Säule trat Ferdinand hervor und sah sich um. Nicht die angenehmste Reisemethode, jedoch schnell. Das musste man ihm lassen.

    Der Kronprinz, noch immer mit die Kleidung des Turm tragend, sah mit seinem Auge zu einen der Umstehemden, ohne ersichtliche Bedenken um seinen Entführer:“Parte. Ich bin Kronprinz Ferdinand Thaddeus Wolpertinger Terromier zu Terrowier. Ich komme als Entführungsopfer von.. (Er wedelte nach Titeln suchend gestikulierend mit den Händen in der Luft) Tristan.“

    „Ich weiß nicht warum sie in eure Schneeöde laufen, aber in Terrowier sind die Bürger Stolz und keine Sklaven. Ja sie dienen der Krone, aber die Krone dient, diente und wird solange es sie gibt auch dem Volk dienen. Vielleicht sind es ja entlaufene Sklaven der Sandmenschen aus Neshava.“ Desweiteren war da noch Draganor, aber da hätte der Schloßhund ihm sicher mehr zu sagen können. Doch die Politik seines Clans hatte Terrowier niemals unterjocht. Sie regierten zum Wohle aller - und die Leute wussten, dass wenn es dem Adel gut ging es ihnen auch gut gehen würde. Den Luxus, für den die Terrowier standen, war der Lohn für das Wohl aller. Er wußte nichts über sie. Vielleicht wusste er auch über anderes nicht Bescheid. Vielleicht würde er wirklich nur entführt und Xsalia war in Sicherheit.

    Ferdinand spürte wie eine Wut in ihm brodelte. Wenn er nicht so sehr auf ihn angewiesen wäre, dann-… Die Stimmen sprachen zu ihm und es wurde immer schwerer ihnen zu trotzen. Wenn er sich nicht beeilt, würden vielleicht in zwei Clans neue Nachfolger gesucht.

    Ferdinand wußte nun nicht mehr ob das der Ardrays was der ihn gerade retten/entführen wollte, oder mehr dieser Schattenspielchen. Sollte er nicht den Namen nennen? Ohnehin war es nicht korrekt, aber er würde ihn HIER sicher nicht korrigieren.

    "Ich weiß sicher nicht mehr als ihr.", entgegnete er Tristan.

    Wenn das schon bekanntes Gebiet für ihn war, konnte es ja nicht mehr allzu lange dauern bis sie da waren. Das war Ferdinand gerade recht, da jeder weiterer Moment in dieser unbekannten Umgebung ihn weiter zweifeln ließ. Weiterhin hielt er sich fest und wendete dann seinen Blick von Tristan ab.

    Mit Freude stellte er fest, dass sie den Schattenwald wohl überstanden hatten. Sein Auge sah sich um, aber er konnte nichts erblicken, dass es wert war gesehen zu werden.

    Wenn diese eisige Einöde eine Schönheit sein sollte, wüsste er nicht woran er es festmachen sollte. Und wer hatte ein Blick für Schönheit, wenn nicht die Terrowier? Dies war nichts gegen die blumigen Felder Terrowiers bei Heimdorf, den Ausblick über den Zasterweg oder dem Tränensee.

    Still nickte er nur Tristan zu und hoffte insgeheim, nicht bei einem wilden Babarenstamm anzukommen.

    "Ich weiß nicht ob das hier der geeignete Ort ist um über sich und seine Familie zu erzählen.", erwiederte Ferdinand. Wer weiß, vielleicht sprach er ja auch gerade garnicht mit Tristan, sondern etwas Anderes versuchte etwas aus ihm heraus zu bekommen. "Wenn sich auf etwas anderes konzentrieren hilft, dann singe ich doch lieber etwas.."

    "Terrowier in allen Zeiten

    Sind für alle Ewigkeit.

    Werden die Geschicke leiten

    Wohlstand, Macht und Sicherheit.

    Unser Segen, uns gegeben

    von den Göttern auserkor'n.

    Treu ergeben woll'n wir dienen

    auf das Hoffnung nie verlor'n."