Die geforderten Materialien wurden in großer Hast gebracht, doch waren die Dienerin en professionell genug, sich nichts anmerken zu lassen, solange sie auf ihren Botengängen waren.
Sobald Hildegard die Tiegel in die Hände gereicht bekommen hatte begann sie ihre Haut mit dem Inhalt des Tiegel zu reinigen. Das feine Specksteinpulver nahm das Öl von der Haut auf. Der leichte schleifende Effekt trug auch die obersten Hautschuppen ab und öffnete die Hautbarriere. Kleinere Bläschen wurden so versehentlich geöffnet, sie mussten bei Yuna also deutlich vorsichtiger vorgehen. Nach der Schleifprozedur öffnete Hildegard eine Dose, in der unansehnliche Wurzelstücke, Blätter und Blüten wild vermengt waren. Sie weichte eine kleine Handvoll der Saponaria ein und wartete, bis das warme Wasser trübe wurde, spülte dann den Schmier gründlich von der Haut. Zumindest in Bezug auf den Juckreiz trat Wirkung ein, die Alte Dame nickte zufrieden und begann dann das selbe Prozedere bei Yuna. Sie wies Tristan an, dasselbe auf Yunas anderer Seite nachzutun. Sie konnte vielleicht die Symptome nicht dämpfen, doch die weitere Vergiftung so unterbinden.
In ihrem Geist formte sich eine Liste, wie sie innerlich gegen das Gift angehen könnten. Doch vielleicht war das nicht nötig, wenn die Lerobis kommen würde. Wann würden Eis oder kaltes Wasser gebracht werden?
"Setzt sie mit dem Oberkörper etwas erhöht, ich möchte nicht, dass das Gift das Herz erreicht." riet siem