Beiträge von Angelika Koster

    Hildegard entging das Gebahren des Wasserwesens keineswegs. Aus dem erleichterten Lächeln hinter dem Schleier wurde jedoch ein fragendes Stirnrunzeln, dann ein überraschtes die Augenbrauen hochziehen. Während der Bewahrer ihr Cecylias Gedankengang erklärte, der sich bei mehr nachdenken als ausgesprochen plausibel erschloss und sie ihm leise, aber sehr mechanisch dankte, überlegte sie bereits, was das Wesen da grade tat. Erstaunlich! Konnte sich ein magisches Wesen übergeben?!

    Sich ruhig an ihre Ausrüstung begebend, um ein reines, ausgekochtes Fläschchen mit Kork zu finden, schenkte sie den beiden Turmmitgliedern alle Aufmerksamkeit, die sie aufbringen konnte.

    "Danke für eure Hilfe. Ich hoffe, ihr findet etwas. Eine Neutralisierung des Giftes ist mithilfe der Gabe der Götter nicht möglich, um die Domna zu heilen, oder?" Was für eine Frage! Wäre es möglich gewesen hätten die Alan und Cecylia sicherlich schon interveniert. Leicht zuckte die Alte Dame die schwarzen Schultern. Wer weiß, vielleicht hatte die Gabe die junge Chrysali ja auch längst gerettet und nun galt es nur noch, die Heilung voran zu treiben.

    Dann berührte sie kurz Tristans Arm. Da war diese Kälte wieder an ihm.

    "Das ist gut, dann hab ich noch etwas Zeit. Wie schützt du deine Frau? Wir brauchen eine Zofe für sie, der wir vertrauen können. Die man rasch anlernen kann, die man nicht beaufsichtigen muss, die mitdenkt und eigenständig handeln kann. Sicherlich werde ich auch über Yuna wachen, doch kann ich das nicht dauerhaft gewährleisten. Und ja, finde bitte heraus, wer da über uns gewacht hat. Blutperlen ... Ich bin erschrocken, dass wir so eine Möglichkeit des Angriffes auf uns übersehen haben. Welches Monstrum ist zu so etwas fähig!"

    Tristans Worte beruhigten sie. Ein paar Tage, das war gut. Ihre Gedanken waren schon wieder bei ihrer Aufgabe. Mit den Ausscheidungen des kleinen Wasserwesens könnte sie sich vielleicht sogar die langwierige Phase des Trennens von Öl und Gift sparen, sie wollte aber nicht zu sehr darauf hoffen. Wer wusste schon, wie der Metabolismus eines Wassergeistes Gift verändern konnte. So trat sie zur Schale mit Brennesseltee und den gekochten Blättern. Ob das Wasserwesen sie verstehen würde?

    "Beim Heiligen Lastenträger, dir gehts aber wirklich schlecht. Ich weiß zwar nicht, wie die Verbindung funktioniert zwischen dir und Domna Yuna, ich möchte dich aber bitten, dass du das, was du da von dir gibst genau hier in dieses Glas tust. Ist das möglich?" Sie stellte das Gläschen neben die Schale mit dem Tee und dem badenden Wasserwesen und beauftragte ihre Leibdienerin, frischen Brennesseltee anzusetzen. Diesmal auch für Yuna.

    "Wir müssen aufmerksam bleiben und beobachten, wer sich auffällig benimmt, wer Fragen stellt nach dem Befinden der Dami ... nein, der Domna Yuna. Ich möchte herausfinden, ob die Komponenten des Giftes aus Ardrays kommen, brauche dafür aber etwas Zeit. Und wenn ich dem Hochzeitszug dann nachreisen muss, dann ist es halt so. Tristan, was meinst du? Außerdem, wer wird nun die innere Heilung der Domna vornehmen? Ich denke, sie braucht Hilfe, die ich nicht bieten kann, um morgen wieder rosig und fröhlich das Schlafzimmer zu verlassen. Wenn ich das Gift kenne könnte ich vielleicht auch einen Schutz herstellen, doch dazu muss ich erst wissen, womit wir es zu tun haben."

    Sie nahm nun vorsichtig etwas von den zerfallenen Blutsperlen auf und rieb es leicht zwischen den Fingern.

    "Und wer kann mir hierzu etwas sagen?"

    Die Alte Dame sah zu Cecylia auf und nickte dann. Ja, sicherlich, die Gaben der Götter. Unter ihrem Schleier lächelte Hildegard, doch war in diesem Lächeln eine Spur von Traurigkeit und Resignation zu erkennen.

    "Die Götter, oder was immer es auch war, hat sie gerettet." Behutsam strich sie Yuna eine ihrer roten Locken aus der schweißnassen Stirn. Ohne, dass sie es bemerkte, blieb etwas von den Splittern der Blutperlen an ihrem Ärmelsaum hängen, als sie sich von Yunas Lager erhob.

    " Ich möchte gern wissen, wer ihr das angetan hat. Ich habe zwar schon von ähnlicher Auswirkung gehört und auch gelesen, doch mit solch rascher Wirkung und solcher Heftigkeit ist mir noch kein Gift untergekommen. Sollten ähnliche Gifte dem Turm bereits bekannt sein, würde ich gern informiert werden. Gerade weil ihr von personalisiert sprecht. Ist das Gift noch nicht bekannt... möchte ich es gern studieren. Die Komponenten müssten identifizierbar sein. Das, was es für Frauen gefährlich, aber nur für eine Frau tödlich machen sollte. Es sei denn, Marek ist schon deutlich weiter und hat den Attentäter bereits ertappt." meinte sie an Tristan gewandt. Sie begann bereits, ihre Sachen zusammen zu räumen. Eine ihrer Dienerinnen, ihr nahester Schatten, half ihr dabei.

    Während Hildegard tat, was sie konnte, die fehlenden Kräuter und Salben waren nach und nach herbeigeholt worden, lauschte sie stumm auf die leise geführte Unterhaltung zwischen den Turmmitgliedern und ihrem Neffen. Auch die Alte Dame hatte das Diadem im stillen beobachtet und gratulierte sich im Stillen dazu, dem Drang nicht nachgegeben zu haben, der jungen Chrysali den Schmuck abzunehmen. Das Gift hatte längst das Herz erreicht!

    Was tat sie hier also anderes, als Schadensbegrenzung zu betreiben? Warum tat der Turm nichts, die Braut zu stabilisieren, wenn sie bereits wussten, was Yuna niedergestreckt hatte? Sollten sie reden!

    Die Alte Dame begann, die Haut um die Blasen zu reinigen und zumindest die großen mit einer gereinigten, heißen Nadel etwas anzupieken, um die Spannung aus dem Gewebe zu entfernen. Blassgelbliche Flüssigkeit trat aus und wurde mit einem sauberen Tuch aufgefangen. Solange sich die junge Chrysali noch im Fieber befand, wäre diese Benommenheit gute Hilfe, die Haut zu versorgen und die Gefahr bleibender Schäden zu verringern. Hildegard arbeitete still weiter, bis die Leibdienerin mit dem Krug voller Brennesseltee zurückkam und der kleinen Flasche mit einem Kräutertonikum für Schwächeanfälle. Beides wurde neben das Bett auf einen kleinen Tisch gestellt, von Hildegard mit einem dankbaren Nicken bedacht, dann wurde das junge Mädchen auf einen neuen Botengang geschickt. Während die Alte Dame den Tee in einen Becher füllte und ihn schwenkte, damit er schneller abkühlen konnte, betrachtete sie den kleinen Wassergeist. Ob er ...?

    Schnell war aus dem Krug eine Schale mit Tee und Sud gefüllt, der mit frischen Wasser auf Handwärme heruntergekühlt wurde. Diese Schale stellte sie in die Nähe des Wassergeistes. Sie kannte sich mit Magie nicht aus, aber vielleicht half es dem Wesen.


    Als Yuna sich zu regen begann wandte sich die Alte Dame endlich an die anderen.

    "Wer wird hier nun intervenieren? Die Leronis? Ihr? Ansonsten würde ich ihr nun Brennessel verabreichen." Sie trank einen Schluck aus dem bereits zubereiteten Tee und wartete auf eine Wirkung bei sich selbst.

    Die geforderten Materialien wurden in großer Hast gebracht, doch waren die Dienerin en professionell genug, sich nichts anmerken zu lassen, solange sie auf ihren Botengängen waren.

    Sobald Hildegard die Tiegel in die Hände gereicht bekommen hatte begann sie ihre Haut mit dem Inhalt des Tiegel zu reinigen. Das feine Specksteinpulver nahm das Öl von der Haut auf. Der leichte schleifende Effekt trug auch die obersten Hautschuppen ab und öffnete die Hautbarriere. Kleinere Bläschen wurden so versehentlich geöffnet, sie mussten bei Yuna also deutlich vorsichtiger vorgehen. Nach der Schleifprozedur öffnete Hildegard eine Dose, in der unansehnliche Wurzelstücke, Blätter und Blüten wild vermengt waren. Sie weichte eine kleine Handvoll der Saponaria ein und wartete, bis das warme Wasser trübe wurde, spülte dann den Schmier gründlich von der Haut. Zumindest in Bezug auf den Juckreiz trat Wirkung ein, die Alte Dame nickte zufrieden und begann dann das selbe Prozedere bei Yuna. Sie wies Tristan an, dasselbe auf Yunas anderer Seite nachzutun. Sie konnte vielleicht die Symptome nicht dämpfen, doch die weitere Vergiftung so unterbinden.

    In ihrem Geist formte sich eine Liste, wie sie innerlich gegen das Gift angehen könnten. Doch vielleicht war das nicht nötig, wenn die Lerobis kommen würde. Wann würden Eis oder kaltes Wasser gebracht werden?

    "Setzt sie mit dem Oberkörper etwas erhöht, ich möchte nicht, dass das Gift das Herz erreicht." riet siem

    Hildegard hatte noch immer ihren Becher in der Hand, in den sie die Handschuhe gestopft hatte. Ihre Augen wirkten fiebrig, sie unterdrückte jedoch den Drang, nach ihren Händen zu sehen. Erst fort aus der Menge, die Tradition war hier ihr Komplize und deckte, was hier grade vorfiel. Sie war stolz auf Tristan, der schnell reagiert hatte, die Situation rasch erfasst und gehandelt hatte, ohne Aufsehen zu erregen. Hildegard sah kurz, an Cecylias Seite dem Brautpaar folgend, in die Mienen der Gäste. Wer benahm sich merkwürdig, auffällig. Wer wirkte wütend, höhnisch?

    Aus Sichtweite der Gäste hielt die Alte Dame Cecylia kurz zurück und wies ihre Haut und die sich bildenden Blasen vor.

    "Die Bänder oder das Öl... Gift! Wie geht es dir? Der Turm, sag dem Bewahrer Bescheid! Werd das Öl auf deiner Haut los. Gründlich waschen, kühlen!" Nebenbei winkte sie eine der Leibdienerinnen herbei und gab ihr danach explizite Anweisungen, ihr eine bestimmte Tasche aus ihren Gemächern zu holen, dazu die Tigel mit Paste zur Reinigung und Wein. Dann eilte sie hinter Tristan und Yuna her und betrat bald das Schlafzimmer. Ihr Griff ging zuerst zu Tristans Handgelenk. Um die Erklärung würde sie später bitten, warum es den jungen Mann weniger stark betraf als die Frauen. Dann ging sie zu Yuna und untersuchte ihre Haut.

    "Das Öl hilft hier grade überhaupt nicht, hält wie eine Barriere alles helfende ab, was das Gift neutralisieren könnte. Das Gift muß fort, das Öl auch! Rasch, bringt Schüsseln mit leichtem Essigwasser! Tücher! Und holt die Leronis!" Die Alte Dame hatte genug zu tun, ihre Hände und Arme zu ignorieren.

    " Auf und holt mir Schnee oder kaltes Wasser herein!"

    Die Alte Dame, die aufmerksam beobachtet hatte, nahm die letzten Schritte zum Brautpaar etwas zügiger und hakte sich bei Yuna unter, zog sie etwas zu sich heran und berührte auch Tristan am Arm, um auf sich aufmerksam zu machen.

    "Mit den Bändern und oder dem Öl an euren Handgelenken ist etwas nicht in Ordnung. Ich vermutet ein Kontaktgift. Wir müssen sie schleunigst lösen. Yuna, meinen Glückwunsch und herzlich willkommen in der Familie der Ardrays. Setz dich bitte, ich will sehen, was ich tun kann. Versucht wach zu bleiben, euch aber so wenig wie nötig zu bewegen!" Sollte sie auf die Antwort der beiden warten oder reagieren?

    Die Alte Dame fühlte das Kribbeln recht bald und tat etwas, was sie sonst in der Öffentlichkeit nie tat. Instinktiv zog sie ihre Handschuhe aus und betrachtete die Hände genauer. Warf dann Cecylia einen Blick zu, dann schaute sie, ob ihr Neffe und seine Frischangetraute ebenfalls solche Probleme hatten.

    Was war hier los? Das Nussöl war rein, es sollte doch solche Probleme nicht verursachen. Hildegard wittert Ungemach. Sie erhob sich und bewegte sich dann langsam auf Tristan zu. Ob er sie wahrnahm? Es geziehmte sich nicht, den beiden an diesem Tag die Aufmerksamkeit aller zu rauben. Doch! Hier stimmte etwas nicht. Ihre Gedanken sondieren bereits, ob das Öl oder die Bänder mit Gift präpariert sein könnten.

    Hildegards Blicke wanderte zu den Bändern an den Handgelenken. Konnte sie dort Haut erkennen? Wer hatte noch mit dem Öl Kontakt gehabt und wie benahm sich derjenige?

    Hildegard rieb das kostbare Öl in ein Tuch, das ihr von einer Leibdienerin gebracht wurde, dann ging sie zu einer Sitzgelegenheit und wartete dort, ihren eigenen Becher in der Hand, wie das Protokoll weitergehen würde. Wohlwollend betrachtete sie die beiden jungen Leute und würde ihnen zuprosten, wenn es an der Zeit war.

    Guda hatte diesen merkwürdigen Brauch mit den ölgetränkten Bändern beobachtet, genauso wie die Situation, dass dass Brautpaar dann gemeinsam zu den Thronen Schritt. Die Schwertschwester überlegte sich, dass nun eigentlich alles gut sein müsste für Yuna. Der Mann schien es zumindest gut mit der Adligen zu meinen. Sollte Guda dann nicht zufrieden sein? War die damit ihrer Pflicht nicht längst entbunden?

    Als die Gäste zu jubeln begannen und viele in gelöste Stimmung verfielen, die angesichts von Speis und Trank noch besser wurde, hatte Guda immer noch das Gefühl, dass das Band der Pflicht noch nicht zertrennt war. Bald standen die Schwertschwestern wie eine obskure Insel inmitten der Menschenmenge. Sie waren Teil der Menge, doch mal ignorierte sie, mied sie, umschiffte sie.

    "Muss man dem Brautpaar hier nicht auch gratulieren oder ihm die Ehre erweisen?" Sie waren denkbar schlecht vorbereitet und so hielten sie sich wieder daran, was sie beobachten konnten und taten es nach.

    Bei den Worten, die die zu Vermählenden gemeinsam sprachen zog der Alten Dame ein Schauer über den Rücken. Sie war Zeugin vieler Hochzeiten gewesen, doch mit dem Wissen über das Rad der Zeit schwang in diesen Worten viel mehr mit als jemals zuvor geahnt. Das Unheil, das fruchtlose Bemühen wievieler Umläufe bis jetzt? Dieses Spiel schmeckte ihr nicht.

    Bei den letzten Worten neigte sie ebenso den Kopf. Ein Zeichen der Ehrung vor dem Brautpaar, hinter dem Schleier jedoch auch Trauer. 'Bis die Zeit endet'. Das hatte viele Bedeutungen. Eine Bedeutung hatte Eduard erfahren... Mit seinem Tod. Der Bruch der Bindung, die auf diese Weise geknüpft worden war. Wer wußte schon, was nun folgte. Ihr Kopf hob sich wieder und ihre Augen suchten den Bewahrer in der Menge.

    Guda stand neben Anne und sah über die Köpfe hinweg zu Yuna hinüber. Mochte es daran liegen, dass man die Delegation der Schwertschwestern mied, es hatten sich wahre Klüfte zwischen der kleinen Gruppe der auffällig gekleideten Frauen und den anderen Gästen gebildet. Auffälliger konnte man nicht deutlich machen, dass man den Tiefländern noch nicht traute.

    Ein Gutes hatte die Absonderung jedoch: sie hatten freien Blick auf die Zeremonie, die etwas erhabenes hatte. Die Dekadenz der Vergeudung des Öls, das zu Boden tropfte und in Sand und Schmutz des Hallenbodens eine glitschige Masse bilden würde... Wie Gudas doch recht rationaler Verstand anmerkte. Die Schwertschwester atmete tief durch. Sie roch die Anspannung in diesem Saal schier und blieb einfach wachsam. Warum die sich auch immer noch für die Chrysali verantwortlich fühlte, Guda wollte nicht, dass ihr etwas passierte.

    Hildegard ließ ihren Blick unter dem Schleier umherstreifen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, hier zu stehen. Erinnerungen erwachten an eine andere Zeremonie mit Eduard an ihrer Seite, dann ihr gegenüber. In Stand und Rang erhoben, mit vielleicht ähnlichen Gedanken der Anwesenden wie damals. Der Neid und die Mißgunst waren in einigen Mienen präsent, kaum verhohlen, auch wenn sich um neutrale Fassade bemüht wurde.

    Das Band in ihrer Hand wog immer noch schwer. Die Alte Dame hoffte, dass derjenige, der die Bänder getränkt hatte, dem Brautpaar ebenfalls gewogen war und nicht gespart hatte. Aufmerksam sah sie zu den zu vermählenden, dann ging ihr Blick wieder auf Wanderschaft, um die Regungen der Anwesenden aufzufangen.

    Die Alte Dame blickte Koldus grübelnd nach während die Leibdienerin die Gedecke wieder abräumte und das Tablett fortbrachte. Hildegard sah sich noch einmal im Zimmer um, dann schloss sie die Tür und machte sich auf den Weg, Tristan zu suchen. Das würde ein längeres Gespräch werden.

    Das Lächeln unter dem Schleier war nicht zu sehen, als Hildegard die Tür öffnete.

    Draußen stand die Leibdienerin verdächtig nah an der Tür und machte nun ein paar Schritte zur Seite und zurück, den Kopf verlegen gesenkt.

    Koldus hatte nun freien Weg.

    "Habt Dank für Eure Zeit." Die Alte Dame nahm kurz des Walldakais Hand, wenn er an ihr vorbei gehen würde und schob ihm etwas zu (ein kleines Plättchen aus Eisen), dann suchte sie sofort wieder Distanz und neigte den Kopf zum stummen Gruß.

    "Sicherlich, verzeiht. Ich habe Euch schon viel zu lange aufgehalten, Ältester. Habt Dank für Eure Zeit." Sie stellte ihre Tasse auf den Tisch, griff nach ihrem Stab und erhob sich langsam. Irgendwo knackte ein Gelenk. Mit ruhigen Schritten ging sie in Richtung Tür und wandte sich dann noch einmal Koldus zu.

    " Sagt an, werter Ältester, ist euch das Wort Phönix ein Begriff?" Ihre Hand lang bereits auf dem Türriegel, doch machte sie keine Anstalten, den Riegel auch zu betätigen.

    "Ja, ich denke auch, dass es sich zu seiner Zeit finden wird. Nun denn. Nun habe ich doch noch eine Frage. Ist der Clan der Hammerfausts Euch ein Begriff im guten oder im schlechten?" Sie wollte dieses Thema so oberflächlich wie möglich berühren, denn allein das Interesse mochte schon Fragen aufwerfen oder an falsche Ohren gelangen. Er wusste um ihr Wappen, das war schon viel.

    "Das war also mit Reise gemeint. Nun, ich wäre dankbar für Begleitung." Die Alte Dame hoffte, dass man ihr die Nervosität nicht anhörte.

    IST KOLDUS NICHT AUCH WALLDAKAI? HM, ES SEI DENN, ICH SPRECHE MIT DER WEITEREN GEMEINSCHAFT EURER ART ÜBER DAS MEDIUM DER GEDANKEN. ES IST MIR EINE EHRE, 'WENN AUCH EINE SEHR UNGEWÖHNLICHE WEISE. WOHIN SOLL ICH MICH WENDEN, WENN MEINE REISE GELINGT UND ZU EINEM GUTEN ENDE FINDET?

    "Oh." kam von Hildegard nur ein einziges Wort und es war so neutral, dass man nicht herausfinden konnte, ob die Domna nun beleidigt, zufriedengestellt, amüsiert oder informiert war.

    "Welchen Preis könnte das Memorias fordern für die Freigabe von Wissen, so es denn den Fragenden akzeptiert?"

    UND VON EUCH MUSS ICH DIES AUCH WISSEN. EINEN VERTRAUENSVORSCHUSS HABT IHR BEKOMMEN. ICH WEIß NICHT EINMAL, WER IHR SEID. MÖGT IHR EUCH NICHT VORSTELLEN?