• Wann: Mitte Hungermond, eine Woche vor der Hochzeit, nach Des einen Fest ist des anderen Feier

    Wo: Burg letzter Fels,

    Wer: Hildegard, die Deligierten

    Status: geschlossen

    Die Vorbereitungen für die große Hochzeit sind in vollem Gange. Die Gesandtschaften der einzelnen Clans von Ardrays finden sich bereits ein, Entourage wird untergebracht. Über allem wachen Augen und die Räder der Politik am Hofe nehmen wieder Fahrt auf. Leises Geflüster, Gespräche unter vorgehaltener Hand, Teekränzchen hinter verschlossenen Türen. Der gewagteste Tanz ist dabei immer der der Konfrontation.

    Die Alte Dame wusste sehr gut, dass es sich nicht geziemte, die Herren in ihren Gemächern zu befragen. So ließ sie ihre Augen und Ohren die beiden Herren beobachten und sich melden, wenn man die beiden ungestört würde treffen können.

    Faithful unto death

  • Die Wahl des Zufalls brachte Hildegard zuerst mit Lothar zusammen, der der Abgesandte der Wintersturms war.

    Dieser kehrte gerade von einem Spaziergang aus dem Garten zurück. Die Alte Dame kam ihm ein paar Schritte entgegen, den schweren, schwarzen Mantel mit schwarzem Pelz als Kragen und Verbrämung des weiten Überwurfes.

    Faithful unto death

  • Dom Lothar Castelan, Anführer der Delegation und Vertreter des Lords zu Wintersturm war ein etwas untersetzt wirkender Mann, mit einem leicht rundlichem Gesicht. Er sah durchaus gut genährt aus, jedoch nicht in der Art, welche den zur Verfettung neigenden Taugenichtse der faulen Doms zu eigen war. Unter der Perlversäumten Mütze trafen wache flinke Augen auf die Ihren und streiften diese für einen kurzen Moment. Er hielt in seinem Schritt inne, scheinbar verwundert eine Domna ihres Ranges allein im Freien anzutreffen. Nach einem Moment des Zögerns trat er heran und sprach sie direkt an „Verehrte Domna, benötigt ihr vielleicht einen helfenden Arm für euren Spaziergang?“

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  • Die Alte Dame hatte bei der Anrede ebenfalls innegehalten. Beide Hände kamen so auf dem Knauf des Gehstockes zu liegen. Nach ihrer Reise zum Kloster hatte sie bemerkt, dass die doch sehr ungewohnte körperliche Betätigung den notwendigen Gebrauch des Stockes reduziert hatte. Sie war deutlich sicherer auf den Beinen und der Rücken wirkte kräftiger. Doch hier draußen im Schnee wollte sie doch vorsichtig sein. Als der Dom sie so ansprach neigte sie den Kopf zum Gruß.

    "Einen starken Arm würde ich bei diesen Wetterverhältnissen immer meinem Stock vorziehen. Gestattet mir, mich vorzustellen. Ich bin Domna Hildegard Magdalena zu Ardrays." Sie würde nun warten, bis der Dom sich vorgestellt hatte und dann abwarten, wie er auf das Annehmen des Angebotes reagieren würde.

    Faithful unto death

  • „Mein Name ist Lothar zu Castelan aus Winterburg“ meinte er mit einer Verbeugung die eine Gleichrangigkeit untereinander implizierte. Der Domna mochte bei dem Namen in den Sinn kommen, dass die Castelan ein Verarmter Zweig der Wintersturm waren. Mit einem selbstsicheren jedoch freundlichem Lächeln bot er seinen Arm zum Geleit an.

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  • Hildegard gingen wohl ähnliche Gedanken durch den Kopf. Noch ein Clan, der von den großen Clans und ihrem Wohlwollen abhängig war. Sie wusste nun, dass sie ihre Strategie anpassen musste und versuchte, ausgesucht freundlich zu ihrem Begleiter zu sein, von dem sie annahm, dass er nicht mehr als ein adliger Bote war. Sie legte ihre Hand nach altem Brauch sanft auf den Stoff seines Ärmels, ohne wirklich zuzufassen und ließ sich, da dies ja ihr Weg war, in den verschneiten Garten geleiten.

    "Es ist mir eine besondere Freude, Dom Lothar, dass Du hier Gast bist bei dieser wunderbaren Feierlichkeit. Ist die Liebe nicht etwas schönes und erstaunliches? Es war mir gar nicht bewusst, dass auch die zu Castelan geladen sind, aber wer bin ich schon. Die Planung der Hochzeit obliegt der neuen Lady vom Fels und sie muss sicher nicht im Detail sagen, wer eingeladen wurde, das tut die Brautleute untereinander." Langsam und wirklich vorsichtig trat die Alte Dame auf den Weg, der bereits recht verschneit war und ging langsam Schritt vor schritt voran, während sie leise affektiert lachte.

    Faithful unto death

  • Sehr Aufmerksam geleitete der Dom die Domna auf den verschneiten Weg. Er lauschte mit freundlicher Mine ihren Worten. „Aber aber meine Liebe, so viel Bescheidenheit? Die Kunde über die Domna hinter den Lords zu Ardrays reicht bis zu uns nach Wintersturm. Ich glaube nicht, dass euer Lord sich des Wertes deiner Ratschläge nicht bewusst ist.“ er lächelte höflich. Seine Augen wirkten dabei flink aber zugleich auch die Situation abschätzend.

    „Nun die Wintersturm wurden geladen und ich vertrete sie als Führer der entsandten Deligation. Sollte im Falle der Damisella zu Chrysali die Blume der Liebe erblüht sein währe dies ja erfreulich. Ich finde politische Ehen immer recht ernüchternd.“

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  • "Das ist zuviel der Ehre. Ich arbeite zu und unterstütze wie jeder in Ardrays." meinte Hildegard leise und ihre Stimme klang dabei ehrlich. Ihr Einsatz war nur bescheiden und das wusste jeder. Als Dom Lothar so freimütig davon sprach, dass die zu Wintersturm der Einladung nicht nachgekommen waren, verhielt sie im Schritt und wandte Lothar das Gesicht zu, von dem er mit etwas Anstrengung unter dem Schleier sogar die wachen grau blauen Augen ausmachen konnte.

    "Der Clan der zu Wintersturm wird an der Hochzeit nicht teilnehmen?! Das ist sehr bedauerlich. Ist etwas geschehen?" Am liebsten hätte sie ja noch mehr Optionen ausgesprochen, doch der Dom sollte selber reden. Sie wollte ihm nicht zu sehr helfen. Hildegard konnte ihn und seine Ehrlichkeit nicht einschätzen. Warum man ihn zum Führer der Delegation gemacht hatte ... nun, er war deutlich gut gewählt.

    Dom Lothars Kommentar zu Damisella Yuna ließ Hildegard leise lachen und als sie ihm antwortete, hörte man ungekünstelte Wärme aus ihren Worten heraus:

    "Ich müsste blind und völlig gefühllos sein, wenn ich nicht mitbekommen würde, dass da etwas zwischen den beiden ist. Dom Tristan ist meine Familie, ich möchte, dass er glücklich ist. Ja, wo die Liebe hinfällt. Es ist erstaunlich, Dom Lothar. Doch ich schwatze zu viel." Sie schüttelte bekräftigend den Kopf bei ihrem eigenen Tadel.

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  • „Aber nicht doch. Es erfreut mein Herz ein so herzliches Gespräch führen zu dürfen.“ ein Lächeln fuhr über sein Antlitz. „Lediglich Lord und Domna zu Wintersturm sind nicht anwesend. Der Clan jedoch wird jedoch vertreten durch meine Person und die mit mir Reisenden!“ Die Klarheit dieser Aussage war von keinem Zweifel getragen sondern eine selbstbewusste Feststellung.

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  • "Zu schade, ich hätte die Domna gern wiedergesehen. Ach, dabei war ich doch bei meinem Besuch im Kloster schon im Süden. Ich wünschte, ich hätte doch den Umweg gewagt und meine Aufwartung gemacht. Ich denke, ich werde diesen Besuch bald nachholen. Wer vom Clan ist denn noch zugegen? Ich habe die Ankunft der meisten Gäste anscheinend wirklich nicht mitbekommen. Es muss einem doch gesagt werden, wenn Verwandtschaft angereist ist." Weiter wegen der Gründe der Abwesendheit zu bohren wäre sicherlich zu auffällig gewesen, also redete sie einfach weiter.

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  • Der Dom benannte als seine Mitreisenden Clanmitglieder seine Frau und dazu noch zwei Weitere, ebenfalls aus den niederen Clans Wintersturms gehörende Doms. „Oh Wintersturm ist immer eine Reise wert, nur nicht im Winter. Der diesjährige Schnee schlug wie mir scheint den hier am letzten Fels um Längen. Wenn du wünschst kann ich auch eine Nachricht für die Domna bei unserer Rückreise mitführen.“ bot er höflich an.

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  • Hildegard hatte mit gesenktem Kopf zugehört und ging noch ein paar Schritte weiter, bevor sie wieder stehen blieb. Sie wirkte nachdenklich.

    "Es ehrt die Clans von Wintersturm, dass sie den Weg hier zu uns in den hohen Norden auf sich genommen haben. Ich freu mich sehr darauf, deine Gemahlin ebenfalls kennenlernen zu dürfen. Richte ihr bitte aus, dass ich sie herzlich zum Tee einladen würde. Du sagst, heftiger Schnee?" Sie sah den Dom spitzbübisch lächelnd an und tippte mit dem Finger spielerisch tadelnd auf den Stoff des Ärmels, den Dom Lothar noch immer hielt.

    "Willst du meine Klugheit prüfen? Was ihr dort unten an Schnee habt können wir mit Kälte wett machen. Es schneit einfach weniger bei größerer Kälte und die Masse der Schneeflocken wirkt bei uns weniger." Sie war gespannt, wie der Dom reagieren würde.

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  • “Ich werde es meiner Frau ausrichten. Sie wird deine Anwesenheit wohl mindestens genau so schätzen wie ich.“

    Dom Lothars Gesicht wirkte absolut offen und ehrlich „Ich weiß es klingt wie eine nekische Übertreibung. Aber der bislang gefallene Schnee wird in seiner Masse im Sommer zu Problemen führen. Ich sprach mit den Alten der Region und sie können sich nicht daran erinnern jemals soviel Schnee gesehen zu haben.“

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  • Die Alte Dame hatte ihre Hand von seinem Arm genommen und stützte sich mit beiden Händen auf den Stock, während sie ihn prüfend ansah. Waren seine Augen ehrlich? Was war dort unten im Süden los.

    "Erst die Nussfäule und nun das Wetter, was ist nur die Ursache? Es tut mir leid, dass ich deine Worte nicht gleich ernstgenommen habe. Habt ihr eine Erklärung gefunden? Gibt es Gerüchte oder Vermutungen? Es tut mir sehr leid, was ihr erdulden müsst. Ist das der Grund, warum der Clanlord und seine Frau nicht hier sein können?"

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  • Körperhaltung und Augen schienen dafür zu sprechen, dass Lothar die Wahrheit über die Schneemassen berichtete.

    „Nun ich kann nur Vergleichswerte der letzten Jahre anbieten oder das Geschwätz der Alten, dass die Götter uns zürnen. Ich weiß aber, dass sich Lord Wintersturm näher mit dem Phänomen beschäftigt hat und sogar den Bewahrer von Shanti zu Rate zog, als dieser in der Festung weilte.“ Er unterbrach seinen Bericht für einen Moment und fuhr dann fort „Dementsprechend drückte Lord Wintersturm sein Bedauern aus nicht zu dieser Hochzeit erscheinen zu können, sein Platz sei jedoch in diesen schweren Zeiten bei dem ihm anvertrauten Seelen.“

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  • Hildegard atmete tief durch. Ja, das Rad drehte sich weiter, hier anders als dort im Süden, aber alles war dennoch in Bewegung.

    "Es tut mir sehr leid, dass es euer Clangebiet so schwer getroffen hat. Ersuche um eine Unterredung mit Dom Tristan, vielleicht kann er helfen, unterstützen, raten. Er sollte zumindest von euch direkt erfahren, was im Süden von Ardrays geschieht. Hat sich die Nussfäule bei euch auch so ausgebreitet?"

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  • „Eine Information an die Lords wird erfolgen, sobald die Gelegenheit sich ergibt. Ich möchte schließlich nicht die Hochzeitsfestivitäten stören. Einen Auftrag Rat bei Lord Ardrays zu suchen habe ich indes nicht.“ Seine Körperhaltung deutete auch an, dass er nicht ganz verstand warum man bei Lord Tristan Rat oder Unterstützung anfragen sollte. Dies war nicht sein Land und dementsprechend auch nicht sein Problem.

    „Nun mit der Nussfäule habe ich mich im letzten Jahr befasst. In unserem Gebiet waren nur sehr vereinzelte Fälle davon zu verzeichnen. Eine weitere Verbreitung indes fand nicht statt. Aber ich möchte dich mit derartigen Dingen nicht langweilen.“ meinte er mit einem spitzbübischen Lächeln.

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  • Hildegard griff sich an den Kopf und gab ein leises Lachen von sich, das etwas verlegen klang.

    "Wenn man Jahrzehntelang unter unter Magnus gelebt hat, verfällt man doch zu schnell wieder in alte Gewohnheiten, sowohl in der einen als auch in der anderen Hinsicht. Verzeih mir bitte, das war dumm von mir. Und glaube mir, es ist ebenfalls eine Gewohnheit von mir geworden, Interesse an den Geschicken und der Situation jedes einzelnen Clans zu zeigen, eine Gewohnheit, die eine Alte Dame schwerlich leicht wieder ablegen kann. Sieh es mir bitte nach, es ist mehr als mein halbes Leben." Sie hob ihre Hand, um anzudeuten, dass sie gern wieder weitergehen würde und rutschte beim nächsten halben Schritt leicht weg. Ein erschrockener Laut war unter dem Schleier zu vernehmen, sie fing sich jedoch. Um die Schwäche zu überspielen redete Hildegard den Satz zu Ende, den sie gerade beim wegrutschen anzufangen versucht hatte.

    "Ich bin froh ... oh, nicht doch ... Nun, ich bin froh, dass dieses Problem im Clangebiet von Wintersturm ein geringes ist. Aber der Schnee ist nicht minder gefährlich. Ich hoffe, dass das Wetter bald ein Einsehen hat." Es mochte Dom Lothar auffallen, dass Hildegard die Götter nicht explizit anrief oder deren Segen und Schutz wünschte.

    Faithful unto death

  • Sie legte dankbar ihre Hand wieder auf des Doms Arm und ging langsam mit ihm zur Pforte zurück.

    "Ja, vielleicht ist es wirklich besser. Trügerisch und gefährlich hier genauso wie bei euch im Süden. Ich bedaure, dass unser Spaziergang hier draußen so kurz ist, werter Dom. Hab Dank für den starken Arm, die Begleitung und Gesellschaft." Sie schien es wirklich zu bedauern, wieder in die Festung zurückkehren zu müssen.

    Faithful unto death

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