Gaukler, Wanderer und Ikonoklasten

  • Wann: Mitte Hungermond, eine Woche vor der Hochzeit

    Wo: Burg letzter Fels, vor den Toren im Lager der Waldakai

    Wer: Jokus, die Waldakai, Tristan

    Status: geschlossen

    Zahlreich waren die Waldakai dem Ruf und Eisen des Lords Tristan zu Adrays gefolgt um bei seiner Hochzeit und dem anschließenden Umzug des Brautpaares durch die Gebiete des Nordens beizuwohnen mit Geschichten, Musik und Unterhaltung.

    Rings um den großzügigen Vorplatz des Letztens Felses leuchteten in der Nacht die Fackeln und Laternen der Waldakai die tanzende Schatten auf Ihre Zelte warfen.

    Der Lord hatte gut für seine künstlerischen Gäste gesorgt und reichlich Brote, Brei, Fleisch und eingelegtes Gemüse auftischen lassen, dass sich mit dem wärmenden, würzigen Tee gut hinunter spülen lies.

    Die Stimmung war gelöst als Jokus von einem der Waldakai angedeutet wurde ihm in das Zelt eines der Oberhäupter der Sippe zu folgen.

  • Jokus ließ sich das gute Essen, nach der langen Reise schmecken und genoss die Stimmung auf dem Vorplatz. Gerade, als er es sich gemütlich machen wollte, kam der Walldakai, um Ihn abzuholen.

    Jokus stand auf und folgte Ihm. Wahrscheinlich wollte Kennard nun das Programm besprechen, dachte er sich.

  • Die Farben andererer Walldakai als jene des Nordens konnte er nicht sehen.

    Im Inneren des Gemeinschaftszeltes, um welches herum die Wagen sich positioniert hatten fand sich eine Lagerstätte und nahezu alle Mitglieder der Familie. Ein Feuer brandte und vielerlei Laternen erhellten den Raum. Kennard saß dort gegenüber des Eingangs und winke Jokus heran, als dieser dazu kam.

    Schalen mit Essen wurden gereicht, ebenso wie frisch gebrühter Tee, jedoch kein Alkohol herum gereicht wurde.

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  • Jokus grüßte die Runde beim Eintreten und setzte sich dann neben Kennard.

    "Du hast nach mir schicken lassen? Nun, hier bin ich. Hui, hier ist ja noch mehr Essen! Lord Tristan sorgt sich wirklich gut um uns. Dafür will er bestimmt ein grandioses Programm auf dem Umzug haben, hab ich recht? Hast du mich deshalb hergerufen? Wollen wir daran arbeiten?"

  • Kennard sah den jungen Mann amüsiert an. Irgendwie erinnerte er ihn an ein kleines Wesen, welches die Nussbauern regelmäßig in die Verzweiflung stürzte, wenn es kam um sich Nüsse aus den Plantagen zu stibitzen. aufgeregt und putzig zugleich. Ja ja die Jugend dachte er sich und lächelte versonnen. Als schließlich alle in dem Zelt anwesend waren erhob er sich und sprach.

    „Meine Lieben. Nach jedem Winter folgt immer das Tauen des Schnees. So ist es seit Alters her gewesen. Und so wollen wir die Güte und Großherzigkeit von Lord Tristan genießen wie die Strahlen der aufkommenden Sonne. Am Morgigen Tage werde ich mit einer kleinen Delegation vor den Lord treten und die Verhandlungen zu den Feierlichkeiten vollziehen. Mit etwas Glück sind wir damit weit über die Schneeschmelze hinaus versorgt. Euch bitte ich bis dahin eure Auftritte zu proben, seien es Lieder, Geschichten, Akrobatik oder Musik. Alles ist willkommen. Es wird erfahrungsgemäß sowohl Einzelauftritte als auch einen Gesamtauftritt geben.“

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  • Kennard überlegte einen Moment „Ja dies währe ein Vernünftiger Schritt. Ich würde dich aber bitten Zurückhaltung zu zeigen, nicht dass die Verhandlungen gestört werden. Bis dahin solltest du dir aber auch überlegen was du selbst als Auftritte darbieten möchtest und mit welchen Personen zusammen, oder trittst du lieber allein auf?“

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  • Jokus nickte eifrig.

    "Ich werd ganz muksmäuschen still sein und nur beobachten und lernen, wie man im Norden so verhandelt."

    Auf die zweite Frage antwortete er zögerlich.

    "Also, ich hab die sensationellsten Geschichten Tristan schon erzählt und Sie haben Ihn äußerlich zumindest nicht beeindruckt. Das hatte ich mir wirklich anders vorgestellt. Ich hätte ein paar lustige Gedichte, die ich vortragen könnte, oder ich verwurste meinen letzten Stand über das Haus Terrowier und die Gerüchte in Xsalia. Ehrlich gesagt, bin ich etwas überfragt, was der Hochzeit angemessen wäre? Vielleicht wäre es für den Anfang gut, bei einer anderen Gruppe mitzuspielen?"

  • Kennard nickte. „Ich glaube du musst dich fragen was macht Jokus einzigartig und was du der Welt davon zeigen kannst. Zu meist, mein Junger Freund sind es nämlich nicht die Geschichten sondern die Gesamtheit, welche unsere Zuhörer fesselt.“

    Er überlegte „Natürlich werden die anderen dich gern unterstützen, doch Inspiration kann von ihnen nicht kommen nur von dir.“

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  • Jokus schenkte sich etwas dampfenden Tee in einen Becher und sah Kennard dann lange an.

    "Ihr sprecht, wie mein verstorbener Vater. Aber die Zeiten haben sich geändert. Der Künstler ist irrelevant, die zu Markt getragene Kunst entscheidend. Je gefälliger die Darbietung desto höher der Verdienst."

    Er trank einen Schluck und stellte dann fest: "Da ist viel zu wenig Nußschnapps drin. Wie dem auch sei. Wir haben einen Auftraggeber, der uns bezahlt. Lord Tristan. Er will auf diesem Hochzeitsumzug Eindruck schinden und je besser wir diese Absicht unterstützen, desto mehr Eisen springt für uns raus. So einfach ist das. Und deswegen schlage ich dir jetzt ein Stück vor, was aktuelle Ereignisse in Xsalia derart darbietet, dass Terrowier als schwaches, überfordertes Geschlecht darstellt und Lord Tristan von Ardrays als Lichtgestalt beschreibt. Als einen Herrscher, den sich alle in Tradmora nur so wünschen würden. Aber natürlich subtil. Nicht direkt, sondern als gedankliche Schlußfolgerung in den Köpfen des Publikums. Also:"

    Jokus stellte den Becher ab.

    "Das Stück handelt von der Nußpreisspekulation in Xsalia, die zwei kriminelle Familienclans verursacht haben, einer Liebestragödie und der Unfähigkeit Terrowiers dem Unheil Einhalt zu bieten."

    Er begann zu paraphrasieren:

    "Der männliche Erstgeborene der Familie Hinz trifft auf dem Markt die weibliche Erstgeborene der Familie Kunz. Beide haben von Ihren Clanvätern den Auftrag alle verfügbaren Nüsse aufzukaufen und zu horten mit dem Ziel sie der hungernden Bevölkerung zu unverschämt höher werdenden Preisen zu verkaufen. Sie verwickeln sich in einen Überbietungswettbewerb, der preislich dem Publikum schon zeigt, dass der Wahnsinn grassiert. Die blitzenden Augen und das scharfe Mundwerk der beiden, sorgt jedoch für eine gewisse Anziehung zwischen den beiden Konkurrenten. Hinz schlägt jovial eine gerechte Teilung der Nusslieferung vor, wenn er denn mit Fräulein Kunz den Abend verbringen darf. Diese geht erstmal aus rationalen Geschäftsinteressen auf den Handel ein, taucht aus Neugier dann aber doch am Treffpunkt auf. Beide wissen, dass Ihre Familien verfeindet sind, aber gerade der Reiz des Verbotenen zieht sie magisch an. Sie gehen spazieren und küssen sich. In dem Moment wird das junge Glück durch einen aufgebrachten Mob von Verarmten angegriffen, da der Nußhändler dessen Absprache weitererzählt hat. In der Schlußszene stehen die beiden Clanväter vor den Leichen Ihrer Kinder und klagen im Chor: Hätten wir doch nur einen gerechten und strengen Herrscher, der mit eiserner Faust die Ordnung hält und eingreift, wo es Not tut, dann wäre all dies Unheil nicht passiert."

    Jokus sah Kennard fragend an:

    "Und genau dieser Schluß wird Lord Tristan gut dastehen lassen, weil es hier im Norden eben keine derartige Spekulation gibt und alle hier, trotz dem harten Winter gut über die Runden kommen."

  • „Ein interessantes Thema was dein Stück behandelt. Vielleicht solltest du dies noch etwas ausfeilen um es zu gegebener Zeit vorschlagen zu können. Ob diese Zeit jedoch zu einer Hochzeit gekommen ist …“ er runzelte die Stirn. „Aber wir werden am morgigen Tag ja sehen ob der Lord ein Hochzeitsfest oder einen Hochzeitszug wünscht, ebenso wie die Thematiken.“

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  • Jokus nickte.

    "So ist es. Ich bin sehr gut darin mir etwas recht spontan auszudenken. Daher stimme ich dir zu, dass wir morgen das Gespräch mit dem Lord führen. Also du führst es und ich höre nur zu. Und dann lesen wir zwischen den Zeilen, was Tristan wohl am besten erfreuen würde. Vielleicht überrascht er uns ja auch mit einer Art Auftragsarbeit? Wer weiß."

  • „Das Optimum währe der Auftrag einen Hochzeitszug mitzugestalten und im Anschluss daran eine Geschichte wie die deine im Volk publik zu machen. Damit währe die Familie für zwei Jahresläufe versorgt.“ meinte Kennard zustimmend. Aber wie dem auch sei, wir werden mit Mutmaßungen nicht voran kommen und ein unausgeschlafener Geist ist kein guter Verhandler.“

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  • "Das wäre wirklich optimal! Hoffentlich kommt es so. Ich werde mich jedoch nun auch zu Bett begeben. Schickt doch bitte nach mir, wenn Ihr morgen zu Lord Tristan aufbrecht"

    Jokus stand auf und klopfte Kennard freundschaftlich auf die Schulter.

    "Ich werde meine Augen und Ohren... da fällt mir noch was verrücktes ein. Die Braut! Wer ist denn die Braut? Und wäre es nicht gut auch diese in ein Stück zu integrieren?"

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